Duisburg soll erlebbar grüner werden

In den Jahren 2022, 2023 und 2024 gibt es jeweils ein Sonderbudget der Stadt Duisburg über 1,5 Millionen Euro für ein grüneres Duisburg. Wir dürfen deshalb für Sie Folgendes umsetzen:

Streuobstwiesen

Was ist eine Streuobstwiese?

Streuobstwiesen stellen ein vielfältiges Ökosystem aus einem Mix von blühenden und fruchttragenden Bäumen sowie wilden Blumen dar. Es werden Bäume unterschiedlichen Alters mit größeren Abständen gepflanzt, damit die Bäume gesund wachsen können. Wir haben uns für Fruchtsorten entschieden, die sich durch ein robustes Wachstum des Baumes sowie der Verwertbarkeit nach der Ernte besonders auszeichnen. Für die Entwicklung der Wildblumenwiese wird regionales Saatgut verwendet, das ausschließlich Pflanzen beinhaltet, die hier natürlich vorkommen. Das Saatgut ist eine Spende des LVR (Landschaftsverband Rheinland). Der LVR fördert die Erhaltung, Wiederherstellung und Neuanlage arten- und blütenreicher Flächen durch die Bereitstellung von Regiosaatgut.                                        

Bei diesem Projekt steht die Verbesserung des Natur- und Artenschutzes im Vordergrund: 
Die Flächen werden extensiv gepflegt, also nur ein bis maximal drei Mal im Jahr gemäht. So werden dem Boden Nährstoffe entzogen und die Versamung ermöglicht. Auf diese Weise können die dort wachsenden Pflanzen sich weiter ausbreiten und auch in den Folgejahren blühen. Das kann dazu führen, dass die Flächen zeitweise optisch ungepflegt erscheinen. 

Wir verwenden weder chemisch-synthetischen Pestizide noch künstlichen Dünger.

Welche Früchte und Sorten können wann wo geerntet werden?
Wichtiger Hinweis: Pflückreife ist nicht immer gleich Genussreife, manche Sorten müssen erst lagern!

Diese Sorten können Sie auf den Duisburger Streuobstwiesen ernten:
Äpfel:      
Goldparmäne (Ernte im September, Verzehr ab Oktober)
Rote Sternrenette (Ernte und Verzehr ab November)
Klarapfel (Ernte und Verzehr ab Juli)
Cox Orange (Ernte ab September, Verzehr ab Ende Oktober)

Birnen:
Gellerts Butterbirne (Ernte im September, 2 Wochen Lagerung)
Gute Luise (Ernte und Verzehr von September bis Oktober)

Pflaumen sind direkt genussreif:
Hauszwetsche (Juli bis Oktober)
Bühler Frühzwetsche (Mitte August)

Woran erkenne ich reife Früchte und wie viele darf ich ernten?
Lassen sich Apfel oder die Birne leicht vom Zweig lösen, sind sie reif. Braucht es mehr Kraftaufwand, bitte hängen lassen. Äpfel am besten kühl und dunkel sowie nicht mit anderem Obst zusammen lagern, da sich der Reifeprozess dadurch beschleunigt. 

Pflaumen sind reif und süß, wenn die Oberfläche bei leichtem Druck etwas nachgibt. Ungewaschen halten sich diese zum Beispiel in einer Papiertüte drei bis vier Tage. 

Handelsübliche Mengen für den Eigenbedarf dürfen ohne Bedenken gepflückt werden. Größere Mengen oder der Verkauf des Obsts sind nicht gestattet.

Tipps zum Pflücken:
Damit wir alle möglichst lange Freude an den Streuobstwiesen haben können, bitten wir darum, einige Regeln zu beachten:

  • nicht an den Zweigen reißen
  • nicht auf die Bäume klettern
  • Obstpflücker verwenden (entweder aus dem Baumarkt oder selbst einen bauen, hier gibt es online bereits viele kreative Ideen)

Auf folgenden Flächen wurden bereits Streuobstwiesen angelegt:

  • Bezirk Walsum und Hamborn:
    Overbruch/Am Gerrickshof, Größe: ca 2.700 qm
  • Bezirk Meiderich/Beeck:
    Halde Hagenshof, Größe: ca. 1.200 qm als Randstreifen
  • Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl:
    Uettelsheimer See, Größe: ca. 3.500 qm
  • Bezirk Mitte:
    Butterweg bis Rheinberger Ring, Größe: ca. 1.700 qm
  • Bezirk Rheinhausen/Rumeln:
    Stadtkern Ost/Friedrich-Ebert-Str., Größe: ca. 1.254 qm
  • Bezirk Süd:
    Kaiserswerther Str./Angertaler Str. (am Schwanenteich neben Biegerpark), Größe: ca. 1.500 qm

In diesem Jahr folgen noch 4 weitere Standorte mit jeweils 11 Obstbäumen:

  • Bezirk Meiderich/Beeck
    Dieselstraße bis Schulstraße
  • Bezirk Mitte
    Karl-Lehr-Straße / Wegnerstraße
  • Bezirk Süd
    Am Sportpark Süd / Ungelsheimer Graben
  • Bezirk Hamborn
    Im Holtkamp

Wildbienenhotels

Sechs Streuobstwiesen wurden mit schönen, großen Wildbienenhotels ausgestattet, die in Abstimmung mit Duisburg summt und der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet erstellt und von der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung GmbH gefertigt wurden.

Die Wildbienenhotels bieten Bienen, aber auch anderen Insekten die Möglichkeit zu überwintern. 

Kostenlose Obstbaumausgabe - Erfolgreiche Obstbaumaktion erhält in 2024 eine Neuauflage

Im April 2023 starteten die Wirtschaftsbetriebe Duisburg gemeinsam mit Oberbürgermeister Sören Link die vielbeachtete Aktion „1.500 Bäume für 1.500 Gärten“. Eine Initiative, die darauf abzielte, Obstbäume kostenlos an interessierte Bürgerinnen und Bürger auszugeben, um Duisburg grüner und lebenswerter zu gestalten. 

Die Resonanz war enorm und die Nachfrage so groß, dass zum ersten Ausgabetermin im April 2023 Obstbäume nachbestellt wurden und im Herbst eine weitere Obstbaumaktion geplant und umgesetzt wurde. Bei beiden Obstbaumaktionen sind in letzten Jahr insgesamt 7.000 Obstbäume an Duisburgerinnen und Duisburger ausgegeben worden.

Angesichts des großes Erfolges und der positiven Rückmeldungen gibt es in diesem Jahr eine Neuauflage unter dem Motto „Gemeinsam auf dem Weg zur 10.000sten Baumpflanzung“.

Am 16. März 2024 werden in der Zeit von 8.00 bis 13.00 Uhr weitere 3.000 Bäume kostenlos an zwei Standorten im Duisburger Stadtgebiet zur Abholung zur Verfügung gestellt. 

Die Bestellung kann einfach online über https://shop.meine-wbd.de ab dem 04. März 2024 ab 9.00 Uhr vorgenommen werden. Pro Haushalt können bis zu drei Obstbäume abgeholt werden.
Hinweis: Sie müssen sich nicht im Kundenportal registrieren! Die Bestellung läuft ausschließlich über den meineWBD-Shop.

Die Ausgabe der Bäume erfolgt nur an registrierte Personen, die ihre Bestätigung am Abholtag, gerne auch digital auf dem Mobiltelefon, vorlegen können.

 

 

Wildblumenwiesen

Über das Sonderbudget der Stadt Duisburg „Duisburg soll erlebbar grüner werden“ konnten in den Jahren 2022/2023 im gesamten Stadtgebiet Wildblumenwiesen angelegt werden. Verwendet wurde dafür Regiosaatgut. Es enthielt ausschließlich heimische Pflanzen, die für Insekten bedeutsam sind und zu unseren Standorten passen. 

Wie werden Wildblumenwiesen angelegt?
Zunächst muss die Grasnarbe aufgebrochen und damit für die anschließende Aussaat der heimischen Wildblumen vorbereitet werden. Oft wird dem reichhaltigen Boden bzw. der Saat noch Sand zugegeben, da die meisten Wildblumen einen eher mageren Erdboden bevorzugen. 

Ein Paradies für Insekten
Insekten beeinflussen viele Stoffkreisläufe in der Natur, deshalb ist es wichtig, insektenfreundliche Flächen zu schaffen. Wildblumenwiesen sowie Staudenbänder – also längliche Wiesenflächen, die mit mehrjährigen Blumen bepflanzt sind - leisten einen wichtigen Beitrag, Insekten einen Lebensraum zu geben und sorgen für ein farbenfrohes Stadtbild. Reine Wildblumenwiesen brauchen jedoch in der Regel länger, um zu wachsen und sehen in der ersten Zeit optisch weniger ansprechend aus. 
Um hier einen Kompromiss zu schaffen, werden auf diesen Flächen nicht nur Samen gesät, sondern auch vereinzelt Stauden oder Blumenzwiebeln gepflanzt, da diese eher blühen. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass Insekten das ganze Jahr über an Nahrung gelangen können – und die Wiesen zudem immer blühen. Gemäht werden diese ein- bis maximal zwei Mal im Jahr. Eine Mahd ist notwendig, um die Artenvielfalt zu erhalten und sicherzustellen, dass die Wiesen in den kommenden Jahren immer wieder erblühen können. 

 

Blumenzwiebeln

In Ergänzung zu den Wildblumenwiesen, pflanzen wir in diesem Jahr nochmal zusätzlich Blumenzwiebeln. 
Hierbei wurde besonders darauf geachtet, insektenfreundliche Mischungen auszuwählen. 

Staudenbänder

In bisher eintönige Rasenflächen wurden Stauden gesetzt. Dabei handelt es sich um Pflanzen, die winterhart sind und jedes Jahr wieder blühen. Die Pflanzen sind zu Beginn der Pflanzung ca. 10 cm hoch und blühen im Lauf des Jahres zu unterschiedlichen Zeiten. Es wurden Staudenbeete in ganz unterschiedlichen Formen an unterschiedlichen Standorten angelegt. Insgesamt wurden 3 verschiedene Mischungen gepflanzt, die aus blühenden Stauden und Gräsern bestehen. Besonders die sehr gräserlastige Mischung wird eine Wuchshöhe von bis zu 2,00 m erreichen. 

Folgende Flächen wurden mit Staudenbändern bepflanzt:

  • Bezirk Hamborn/Marxloh:
    Stockholmer -/ Schulte-Marxloh-Str. : Als straßenbegleitende Staudenpflanzung in kleinen Verkehrsinseln
  • Bezirk Meiderich: 
    Kreisverkehr Varziner -/ Emmericher Str.: Als Kreisverkehrsbepflanzung
    Emmericher Str./Zoppenbrückstr.: Straßenbegleitend auf einer Rasenfläche
  • Bezirk Homberg/Baerl:
    - Grafschafter-/Heinrich-Kerlen-Str.: Auf eine Rasenfläche, ellipsenförmig, 
    - Grafschafter Str. im weiteren Verlauf, straßenbegleitend als kleine Inselbeete, 
    - Hubertusplatz: Innerhalb der Grünanlage als Inselbepflanzung, momentan Sommerblumenbeet
  • Bezirk Mitte:
    Schwanenstr. straßenbegleitend und z. T. als Inselbepflanzung
  • Bezirk Rheinhausen:
    Kreisverkehr Logport, Moerser Str./Margarethenstr.
  • Bezirk Süd:
    Kreisverkehr Düsseldorfer Landstr./Joh-Molzahn-Str.
    als 3 m breiter Streifen ringförmig

In diesem Jahr kommen mit jeweils 400 m² dazu:

  • Bezirk Walsum
    Wehofer Str. / Dr. Hans-Böckler-Str.
  • Bezirk Meiderich
    Vohwinkelstraße
  • Bezirk Ruhrort
    Hafenstraße
  • Bezirk Mitte
    Friedrich-Wilhelm-Straße
  • Bezirk Rheinhausen
    Viktoriastraße
  • Bezirk Wedau
    Kalkweg in der Nähe zum Freibad

Splittmulch

Schottergärten für Duisburg?

Auf keinen Fall! Schottergärten sind durch die Landesbauordnung des Landes NRW sogar verboten. 

Was sind Schottergärten überhaupt?

Ein Schottergarten wird angelegt, indem die Erde mit Folie oder Vlies bedeckt wird. Dann wird darauf eine Schicht aus Schottersteinen angelegt. Folie oder Vlies sorgen dafür, dass keine Pflanzen wachsen oder Wasser versickern kann.

 

Warum entstehen dann im Stadtgebiet Flächen, die wie Schottergärten aussehen? 

Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg pflanzen vermehrt Staudenbeete in der Stadt. Dabei testen sie im Moment Pflanzen, die den sich ändernden Wetterbedingungen gerecht werden können: Trockenheit und nährstoffarme Böden sind die Schlagworte. Splittmulch als Abdeckung der Erdoberfläche bietet die perfekten Bedingungen:

  • Er bringt keine zusätzlichen Nährstoffe in den Boden ein.
  • Er schützt den Boden vor dem Austrocknen.
  • Er wirkt temperaturausgleichend.
  • Er unterstützt beim Zurückdrängen unerwünschter Kräuter.
  • Grünpflegekräfte können die Pflanzung auch bei nassem Boden betreten, ohne ihn zu verdichten.
     

Splittmulch hilft den Stauden also, gut zu wachsen. 

 

Wird es immer grau bleiben? 

Nein! Sind die Pflanzen noch klein, sieht man viel Grau und wenig Grün. Das ändert sich aber schon im ersten Sommer. Von Jahr zu Jahr werden die Stauden größer und dichter, sodass man hinterher kaum noch etwas vom Splittmulch erkennen wird. Die Wirtschaftsbetriebe legen die Staudenbänder so an, das von Frühjahr bis zum Spätsommer Blüten zu sehen sein werden. Das ist nicht nur schön für das Auge, sondern auch für die Insektenwelt.

Blumenampeln und -säulen

Mit den Mitteln der Duisburg Agenda "Duisburg soll erlebbar grüner werden" wurden in jedem Jahr Blumenampeln und Blumensäulen für das Duisburger Stadtgebiet gekauft. 

Konkret bedeutet das: 535 weitere Blumenampeln an Straßenlaternen sowie weitere 122 Blumensäulen. Neben den Sorten Geranien und Petuninen mit intensiver Farbpracht und Strahlkraft, sind in den Blumenampeln und -säulen auch Bidens sowie Verbenen vorhanden, die besonders für Insekten interessant sind.

Hochbeet-Sitzmöblierung

Für rund 100.000 € wurden im Jahr 2022 Hochbeete angefertigt und bepflanzt. 

Jedes Hochbeet besteht aus drei Einzelelementen. Ein Einzelelement hat eine Größe von 1,50 m x 2,70 m, es werden immer drei zusammengestellt. In Summe ergibt sich somit eine Größe von 4,50 m x 2,70 m. Die gefertigten Hochbeetkästen werden mit Vegetationssubstrat gefüllt und mit dem jeweiligen Standort angepassten insektenfreundlichen Stauden bepflanzt. 
Somit werden Grünanlagen mit diesen kombinierten Hochbeet-Sitzmöbeln unter Einbeziehung der Pflanzung von Klimapflanzen und Insektenweiden qualitativ aufgewertet.

Für das Jahr 2023 werden aktuell Planungen vorgenommen. Voraussichtlich können sieben weitere Hochbeete im Frühjahr 2024 installiert werden.

Auf folgenden Flächen wurden Hochbeete angelegt:

  • Bezirk Walsum
    Grünanlage Paßmannhof
  • Bezirk Hamborn
    Grünanlage Mecklenburger Straße
  • Bezirk Meiderich/ Beeck
    Grünanlage Museum für Binnenschifffahrt
  • Bezirk Homberg/ Ruhrort
    Grünanlage Lutherpark
  • Bezirk Mitte
    Grünanlage Kremerstraße
  • Bezirk Rheinhausen
    Grünanlage Rathaus Rheinhausen
  • Bezirk Süd
    Grünanlage Im Haagfeld/ Am Bruchgraben

Mehr Straßenbäume

In 2022 wurden 536 Bäume bestellt. Im Jahr 2023 folgen 749 weitere Bäume.

Die Auswahl der Sorten ist vielfältig, so wurden unter anderem Ahorn, Buche, Esche, Ginkgo, Zierapfel, Platanen, Winterlinde und Ulmen eingekauft. Bei der Auswahl der Gattungen und Arten wurde darauf geachtet, dass die Bäume klimaresilient sind und relativ gut Streusalz vertragen. 

Voraussichtlich bis zum Winter 2023/2024 werden die letzten Bäume eingepflanzt.

Benjeshecken

Was ist eine Benjeshecke?

Eine Benjeshecke, auch Totholzhecke genannt, mag auf den ersten Blick chaotisch wirken, ist jedoch ökologisch sehr wertvoll. Diese Hecke bietet mit ihrem lockeren Wall aus Ästen, Zweigen und Grünschnitt vielen heimischen Tieren Schutz und begrünt sich mit der Zeit selbst, was natürlichen Sichtschutz schafft. Die Idee stammt von den Landschaftsgärtnern Hermann und Heinrich Benjes, die Ende der 80er-Jahre eine nachhaltige Lösung für Gehölzschnittabfälle suchten.

 
Welche Vorteile bietet eine Benjeshecke?

  • Die einfache Wiederverwendung von Schnittgut. Es ist keine aufwendige Entsorgung notwendig.
  • Sie ist eine preiswerte Alternative zu Zäunen und klassischen Hecken, da das Material im Garten vorhanden ist. Zudem entfällt bei Hecken der Formschnitt. Zugleich dient sie als natürlicher Sichtschutz, Abgrenzung oder Windschutz.
  • Eine Benjeshecke bietet einen ökologischen Mehrwert für Flora und Fauna.
  • Die Hecke gewährt unterschiedlichen Tierarten einen Lebensraum, ist zugleich eine Futterquelle für sie und hält Baumaterial für frühfliegende Insekten bereit. 
     

Wäre das auch was für den privaten Garten?

Probieren Sie es aus! Benjeshecken eignen sich prima als Abgrenzung oder Sichtschutz in privaten Gärten. Zudem sind sie sehr pflegeleicht, da der Formschnitt entfällt. Idealerweise hat die Hecke einen halbschattigen Standort und wird mit Begleitpflanzen z. B. Buschwindröschen, Vergissmeinnicht, Schattensegge, kriechender Günsel oder Akelei begrünt.