Duisburg soll erlebbar grüner werden
In den Jahren 2022 und 2023 gibt es jeweils ein Sonderbudget der Stadt Duisburg über 1,5 Millionen Euro für ein grüneres Duisburg. Wir dürfen deshalb für Sie Folgendes umsetzen:
Streuobstwiesen
Was ist eine Streuobstwiese?
Streuobstwiesen stellen ein vielfältiges Ökosystem aus einem Mix von blühenden und fruchttragenden Bäumen sowie wilden Blumen dar. Es werden Bäume unterschiedlichen Alters mit größeren Abständen gepflanzt, damit die Bäume gesund wachsen können. Wir haben uns für Fruchtsorten entschieden, sich durch ein robustes Wachstum des Baumes sowie der Verwertbarkeit nach der Ernte besonders auszeichnen. Für die Entwicklung der Wildblumenwiese wird regionales Saatgut verwendet, das ausschließlich Pflanzen beinhaltet, die hier natürlich vorkommen. Das Saatgut ist eine Spende des LVR (Landschaftsverband Rheinland). Der LVR fördert die Erhaltung, Wiederherstellung und Neuanlage arten- und blütenreicher Flächen durch die Bereitstellung von Regiosaatgut.
Bei diesem Projekt steht die Verbesserung des Natur- und Artenschutzes im Vordergrund:
Die Flächen werden extensiv gepflegt, also nur ein bis maximal drei Mal im Jahr gemäht. So werden dem Boden Nährstoffe entzogen und die Versamung ermöglicht. Auf diese Weise können die dort wachsenden Pflanzen sich weiter ausbreiten und auch in den Folgejahren blühen. Das kann dazu führen, dass die Flächen zeitweise optisch ungepflegt erscheinen.
Wir verwenden weder chemisch-synthetischen Pestizide noch künstlichen Dünger.
Die neuen Streuobstwiesen werden mit Insektenhotels ausgestattet, die in Abstimmung mit Duisburg summt und der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet erstellt wurden. Sie wurden von der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung GmbH gefertigt. Streuobstwiesen bieten neben Insekten vor allen Dingen Vögeln einen Lebensraum.
Welche Früchte und Sorten können wann wo geerntet werden?
Wichtiger Hinweis: Pflückreife ist nicht immer gleich Genussreife, manche Sorten müssen erst lagern!
Diese Sorten können Sie auf den Duisburger Streuobstwiesen ernten:
Äpfel:
- Goldparmäne (Ernte im September, Verzehr ab Oktober)
- Rote Sternrenette (Ernte und Verzehr ab November)
- Klarapfel (Ernte und Verzehr ab Juli)
- Cox Orange (Ernte ab September, Verzehr ab Ende Oktober)
Birnen:
- Gellerts Butterbirne (Ernte im September, 2 Wochen Lagerung)
- Gute Luise (Ernte und Verzehr von September bis Oktober)
Pflaumen sind direkt genussreif:
- Hauszwetsche (Juli bis Oktober)
- Bühler Frühzwetsche (Mitte August)
Woran erkenne ich reife Früchte und wie viele darf ich ernten?
Lassen sich Apfel oder die Birne leicht vom Zweig lösen, sind sie reif. Braucht es mehr Kraftaufwand, bitte hängen lassen. Äpfel am besten kühl und dunkel sowie nicht mit anderem Obst zusammen lagern, da sich der Reifeprozess dadurch beschleunigt.
Pflaumen sind reif und süß, wenn die Oberfläche bei leichtem Druck etwas nachgibt. Ungewaschen halten sich diese zum Beispiel in einer Papiertüte drei bis vier Tage.
Handelsübliche Mengen für den Eigenbedarf dürfen ohne Bedenken gepflückt werden. Größere Mengen oder der Verkauf des Obsts sind nicht gestattet.
Tipps zum Pflücken
Damit wir alle möglichst lange Freude an den Streuobstwiesen haben können, bitten wir darum, einige Regeln zu beachten:
- Nicht an den Zweigen reißen
- Nicht auf die Bäume klettern
- Obstpflücker verwenden (entweder aus dem Baumarkt oder selbst einen bauen, hier gibt es online bereits viele kreative Ideen)
Auf folgenden Flächen werden Streuobstwiesen angelegt:
- Bezirk Walsum und Hamborn:
Overbruch/Am Gerrickshof, Größe: ca 2.700 qm - Bezirk Meiderich/Beeck:
Halde Hagenshof, Größe: ca. 1.200 qm als Randstreifen - Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl:
Uettelsheimer See, Größe: ca. 3.500 qm - Bezirk Mitte:
Butterweg bis Rheinberger Ring, Größe: ca. 1.700 qm - Bezirk Rheinhausen/Rumeln:
Stadtkern Ost/Friedrich-Ebert-Str., Größe: ca. 1.254 qm - Bezirk Süd:
Kaiserswerther Str./Angertaler Str. (am Schwanenteich neben Biegerpark), Größe: ca. 1.500 qm
1.500 Bäume für 1.500 Gärten
Im April 2023 gingen die Wirtschaftsbetriebe Duisburg einen weiteren Schritt und gaben an interessierte Duisburgerinnen und Duisburger kostenlos 1.500 Obstbäume aus. Auf diese Weise soll das Stadtgebiet grüner und artenreicher werden und es wird somit zusätzlich ein weiterer Beitrag zur Biodiversität geleistet.
Es wurden Apfel-, Birnen-, Kirschen-, Quitten- und Pflaumenbäume ausgegeben. Die Bäume waren ca. 80 - 120 cm und 180 - 200 cm hoch.
Da die Aktion so erfolgreich gelaufen ist, wurde sogar im Nachgang das Kontingent um weitere 1.500 Obstbäume aufgestockt. Damit standen dann insgesamt 3.000 Obstbäume zur Abholung zur Verfügung.
Wildblumenwiesen
Über das Sonderbudget der Stadt Duisburg „Duisburg soll erlebbar grüner werden“ können in den Jahren 2022/2023 im gesamten Stadtgebiet Wildblumenwiesen angelegt werden. Verwendet wird dafür Regiosaatgut. Es enthält ausschließlich heimische Pflanzen, die für Insekten bedeutsam sind und zu unseren Standorten passen.
Wie werden Wildblumenwiesen angelegt?
Zunächst muss die Grasnarbe aufgebrochen und damit für die anschließende Aussaat der heimischen Wildblumen vorbereitet werden. Oft wird dem reichhaltigen Boden bzw. der Saat noch Sand zugegeben, da die meisten Wildblumen einen eher mageren Erdboden bevorzugen. Nach und nach entstehen nun in Duisburg immer mehr dieser Flächen an Standorten, die sorgfältig ausgewählt wurden.
Ein Paradies für Insekten
Insekten beeinflussen viele Stoffkreisläufe in der Natur, deshalb ist es wichtig, insektenfreundliche Flächen zu schaffen. Wildblumenwiesen sowie Staudenbänder – also längliche Wiesenflächen, die mit mehrjährigen Blumen bepflanzt sind - leisten einen wichtigen Beitrag, Insekten einen Lebensraum zu geben und sorgen für ein farbenfrohes Stadtbild. Reine Wildblumenwiesen brauchen jedoch in der Regel länger, um zu wachsen und sehen in der ersten Zeit optisch weniger ansprechend aus.
Um hier einen Kompromiss zu schaffen, werden auf diesen Flächen nicht nur Samen gesät, sondern auch vereinzelt Stauden oder Blumenzwiebeln gepflanzt, da diese eher blühen. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass Insekten das ganze Jahr über an Nahrung gelangen können – und die Wiesen zudem immer blühen. Gemäht werden diese ein- bis maximal zwei Mal im Jahr. Eine Mahd ist notwendig, um die Artenvielfalt zu erhalten und sicherzustellen, dass die Wiesen in den kommenden Jahren immer wieder erblühen können.
Staudenbänder
In bisher eintönige Rasenflächen werden Stauden gesetzt. Dabei handelt es sich um Pflanzen, die winterhart sind und jedes Jahr wieder blühen. Die Pflanzen sind zu Beginn der Pflanzung ca. 10 cm hoch und blühen im Lauf des Jahres zu unterschiedlichen Zeiten. Es werden Staudenbeete in ganz unterschiedlichen Formen an unterschiedlichen Standorten angelegt. Insgesamt werden 3 verschiedene Mischungen gepflanzt, die aus blühenden Stauden und Gräsern bestehen. Besonders die sehr gräserlastige Mischung wird eine Wuchshöhe von bis zu 2,00 m erreichen.
Folgende Flächen werden mit Staudenbändern bepflanzt:
- Bezirk Hamborn/Marxloh:
Stockholmer -/ Schulte-Marxloh-Str. : Als straßenbegleitende Staudenpflanzung in kleinen Verkehrsinseln, Mischung „Silbersommer“ - Bezirk Meiderich:
Kreisverkehr Varziner -/ Emmericher Str.: Als Kreisverkehrsbepflanzung, Mischung „Tanz der Gräser“
Emmericher Str./Zoppenbrückstr.: Straßenbegleitend auf einer Rasenfläche, Mischung „Tanz der Gräser“ - Bezirk Homberg/Baerl:
- Grafschafter-/Heinrich-Kerlen-Str.: Auf eine Rasenfläche, ellipsenförmig, Mischung „Silbersommer“
- Grafschafter Str. im weiteren Verlauf, straßenbegleitend als kleine Inselbeete, Mischung „Bernburger Blütensaum“
- Hubertusplatz: Innerhalb der Grünanlage als Inselbepflanzung, momentan Sommerblumenbeet, Mischung „Tanz der Gräser“ - Bezirk Mitte:
Schwanenstr. straßenbegleitend und z. T. als Inselbepflanzung, Mischung „Silbersommer“ - Bezirk Rheinhausen:
Kreisverkehr Logport, Moerser Str./Margarethenstr., Mischung „Tanz der Gräser“ - Bezirk Süd:
Kreisverkehr Düsseldorfer Landstr./Joh-Molzahn-Str., Mischung „Bernburger Blütensaum“, als 3 m breiter Streifen ringförmig
Blumenampeln und -säulen
Mit den Mitteln der Duisburg Agenda "Duisburg soll erlebbar grüner werden" sind für 100.000 Euro Blumenampeln und für 100.000 Euro Blumensäulen für das Duisburger Stadtgebiet gekauft worden.
Konkret bedeutet das: 535 weitere Blumenampeln an Straßenlaternen sowie weitere 122 Blumensäulen. Neben den Sorten Geranien und Petuninen mit intensiver Farbpracht und Strahlkraft, sind in den Blumenampeln und -säulen auch Bidens sowie Verbenen vorhanden, die besonders für Insekten interessant sind.
Hochbeet-Sitzmöblierung
Für rund 100.000 € werden neue Hochbeete angefertigt und bepflanzt.
Jedes Hochbeet besteht aus drei Einzelelementen. Ein Einzelelement hat eine Größe von 1,50 m x 2,70 m, es werden immer drei zusammengestellt. In Summe ergibt sich somit eine Größe von 4,50 m x 2,70 m. Die gefertigten Hochbeetkästen werden mit Vegetationssubstrat gefüllt und mit dem jeweiligen Standort angepassten insektenfreundlichen Stauden bepflanzt.
Somit werden Grünanlagen mit diesen kombinierten Hochbeet-Sitzmöbeln unter Einbeziehung der Pflanzung von Klimapflanzen und Insektenweiden qualitativ aufgewertet.
Auf folgenden Flächen werden Hochbeete angelegt:
- Bezirk Walsum
Grünanlage Paßmannhof - Bezirk Hamborn
Grünanlage Mecklenburger Straße - Bezirk Meiderich/ Beeck
Grünanlage Museum für Binnenschifffahrt - Bezirk Homberg/ Ruhrort
Grünanlage Lutherpark - Bezirk Mitte
Grünanlage Kremerstraße - Bezirk Rheinhausen
Grünanlage Rathaus Rheinhausen - Bezirk Süd
Grünanlage Im Haagfeld/ Am Bruchgraben
Mehr Straßenbäume
Das Budget für die Beschaffung weiterer Straßenbäume beträgt 750.000 €. Davon werden 536 Bäume für das Projekt bestellt.
Die Auswahl der Sorten ist vielfältig, so wurden unter anderem Ahorn, Buche, Esche, Ginkgo, Zierapfel, Platanen, Winterlinde und Ulmen eingekauft. Bei der Auswahl der Gattungen und Arten wurde darauf geachtet, dass die Bäume klimaresilient sind und relativ gut Streusalz vertragen.
Die Pflanzungen werden ab Herbst beginnen und abhängig vom Bodenfrost, im Frühjahr 2023 enden.